Eine ausgewogene Erholung – ein neues Gleichgewicht
Nach zwei Jahren der Verlangsamung zeigt der Wohnimmobilienmarkt in Luxemburg klare Anzeichen eines Wiederaufschwungs. Die Zahlen für 2024, veröffentlicht Anfang 2025, belegen eine spürbare Belebung, die sowohl auf die allmähliche Rückkehr der Käufer als auch auf eine gewisse Preisanpassung zurückzuführen ist. Mehr als nur eine kurzfristige Erholung etabliert sich eine neue Dynamik: realistischer, selektiver und nachhaltiger.
🇱🇺 Luxemburg im Überblick
Mit 672.050 Einwohnern, davon 47,3 % Ausländer, weist das Großherzogtum ein in Europa einzigartiges demografisches Profil auf. Der positive Wanderungssaldo (+10.376 im Jahr 2024) stützt weiterhin die Nachfrage nach Wohnraum – insbesondere in städtischen Gebieten und Grenzregionen.
📈 Ein starker Anstieg der Transaktionen
Das Jahr 2024 markiert eine deutliche Wiederbelebung der Marktaktivität:
- Die Verkäufe bestehender Wohnungen stiegen um +51 %
- VEFA-Verkäufe (Neubauten auf Plan) legten um +38 % zu
Im Vergleich zu 2023
Besonders auffällig: Im vierten Quartal 2024 schnellten die Verkäufe von Neubauten im Vergleich zum Vorquartal um +174 % in die Höhe. Das zeigt: Die Nachfrage ist vorhanden, jedoch deutlich sensibler gegenüber Preis- und Finanzierungsbedingungen. Dieses Ergebnis sollte jedoch relativiert werden, da auch Verkäufe vom Staat an Bauträger in diese Zahl einfließen.
💶 Gepufferte Preise
Trotz des Aufschwungs sind die Preise nicht explodiert. Im Gegenteil:
- Im Bestand stiegen sie lediglich um 1,9 %
- Bei Neubauten ist sogar ein leichter Rückgang von –2,2 % zu verzeichnen
Im Vergleich zu 2023
Der Markt agiert rationaler – Verkäufer passen ihre Erwartungen an, Käufer treten vorsichtiger und anspruchsvoller auf.
📐 Stabile Flächen, gezielte Nachfrage
Die durchschnittlichen Wohnungsgrößen bleiben nahezu konstant:
- ±79 m² bei VEFA
- ±80 m² im Bestand
Diese Werte spiegeln eine fokussierteNachfrage nach familienfreundlichen Objekten mit 2–3 Schlafzimmern wider – bei strikteren Budgetvorgaben als früher.
🗺️ Regional differenziertes Bild
Das Zentrum bleibt die umsatzstärkste Region, gefolgt vom Süden. Der Norden verzeichnet wenige Transaktionen, bietet jedoch Chancen für preisgünstige Projekte.
Die Preisunterschiede zwischen den Gemeinden sind erheblich:
- Im Bestand: von 4.800 € bis über 10.000 €/m²
- Bei VEFA: von 7.800 € bis über 13.000 €/m², mit Spitzenwerten von bis zu 15.000 €/m² in beliebten Stadtteilen von Luxemburg-Stadt.
🌆 Fokus: Luxemburg-Stadt
Luxemburg-Stadt bleibt der teuerste Markt des Landes.
Bei Neubauten liegen die meisten Angebote zwischen 10.000 und 15.000 €/m², manche erreichen fast 16.000 €/m².
Im Bestand sind die Angebote etwas erschwinglicher – zwischen 8.000 und 11.000 €/m² –, doch bleibt die Preisdifferenz deutlich.
🏦 Ein Schlüsselfaktor: die Kaufkraft
Die eigentliche Veränderung seit 2022 ist der starke Anstieg der Zinssätze, der die Kreditfähigkeit der Haushalte erheblich reduziert hat.
Ein Paar mit 9.000 € netto im Monat und 100.000 € Eigenkapital kann heute deutlich weniger finanzieren als noch vor zwei Jahren.
Das zwingt Käufer dazu, ihre Projekte neu zu definieren, geduldiger zu sein … und Verkäufer, ihre Strategien zu überdenken.
✅ Fazit: ein gesünderer, ausgewogener Markt
Der luxemburgische Wohnimmobilienmarkt befindet sich in einer konstruktiven Übergangsphase.
Transaktionen nehmen wieder zu, Preise passen sich an, Käufer kehren zurück – jedoch mit klaren und realistischen Vorstellungen.
Bei Vevalo sehen wir diese Entwicklung als eine Phase der Neuausrichtung: eine Gelegenheit, zu soliden Grundlagen zurückzukehren, mehr Transparenz in den Markt zu bringen und unsere Kunden mit datengestützten Empfehlungen, einem umfassenden Blick und lokaler Expertise zu begleiten.
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